Aufwertung des Gemeinschaftsgartens Heck-, Dücker- und Dudenstraße in Essen-Werden Lebensfrohe Vielfalt bei der GEWOBAU Stefanie Wippich, Landschaftsgärtnerin, und Melanie Wolters, Vorsitzende der Wilde Biene e. V., haben am 6. März 2025 zu den bestehenden und noch anstehenden Veränderungen im Innenhof des Wohnens mit Service in Werden informiert. Der Grund für diese Umgestaltung ist für uns alle interessant und wertvoll. Sie haben für Artenvielfalt im Garten und auf dem Balkon begeistert. Wir möchten in diesem Artikel all unsere Mieterinnen und Mieter von dieser wertvollen Arbeit profitieren lassen. Frau Stefanie Wippich ist als Tochter eines Mieterehepaares vor Ort auf eine Rasenfläche aufmerksam geworden, um ihren grünen Faden zugunsten einer lebendigen Artenvielfalt (Biodiversität) weiterzuspinnen. Gerade die älteren Jahrgänge kennen es noch gut. Früher waren die Windschutz- scheiben nach längeren Autofahrten voll mit Insekten, der weiße ICE hatte eine schwarze Front. Nur zwei Zeichen, die dokumentieren, wie viele Arten schon ausgestorben sind. Schockierende 50 Prozent seien es. Der Lebensraumver- lust durch Versiegelung von Flächen (56 Hektar täglich), die Minimierung von Mooren, der Klimawandel und die Umweltverschmutzung sind die Haupt- verursacher dieser Entwicklung. Wenn man dann erfährt, dass ein Kohlmeisen- paar für die Aufzucht 250.000 Insekten in einem Jahr, also 35 bis 75 Kilogramm vertilgt, lässt sich erkennen, wie unfass- bar wichtig die Erhaltung der Arten ist. Als Biodiversitätsmanagerin wählte Frau Wippich umsichtig aus, welche Pflanzen- arten perspektivisch mit den heutigen Gefährdungen, wie zum Beispiel häufi- gen Starkwetterereignissen, am besten umgehen können. Seit kurzem befinden sich unter der Statue „die Seherin“ be- sondere Zwiebeln und Setzlinge, die für mehr Gleichgewicht in der Natur sorgen werden und in den nächsten Jahren zu einem richtigen Biotop heranreifen. Mit dem Fördergeld aus der grünen Haupt- stadt wurde der Boden unter der Seherin mit Sand abgemagert, sodass ein neut- raler bis basischer Boden entstanden ist. Ein sogenanntes Trachtenfließband mit Pflanzen wie dem Natternkopf, der Färberscharte, mit Kartäusernelke und 6 Juni-Blutwurz sichert zu, dass auch nach dem Frühjahr noch ausreichend Blüher vorhanden sind, an denen sich Bienen und Insekten laben können. gebung ist, ähnlich wie bei Pubertieren- den, für Menschenaugen ziemlich unor- dentlich. „Aber dat gibt Ärger, dat sieht ja aus wie ein Schutthaufen“, heißt es aus dem Publikum, als sie die Folie mit dem Frau Wippich referiert humorvoll, was den Mietern demnächst blüht. Schon 2025 wird man einiges sehen, der Blüh- streifen ist aber, das betonen beide Re- ferentinnen, ein langfristiges Projekt. Erst einmal braucht es Geduld, bis viel zu sehen und vor allem zu hören ist. Die Seherin schaut dennoch zuversichtlich in eine wildbienen- und schmetterlings- reiche Zukunft. Bienen haben nur einen Flugradius von ein bis zwei Kilometern und werden in der umgestalteten Ra- senfläche einen weiteren Trittstein für die notwendige Bestäubung bekom- men. „Wussten Sie, dass Wildbienen recht harmlos sind?“, fragt Frau Wolters. „Die Männchen besitzen keinen Sta- chel mehr und die Weibchen haben nur einen sehr kurzen. Es sind friedliche Fluchttiere.“ Frau Wippich zeigt wiederum auf: Le- ben siedelt sich da an, wo Holzhaufen, Totholz und Steinhaufen eine Umwelt herstellen, in die sich die Larven ein- nisten können. Wildbienen nisten zu 75 Prozent in sogenannten Sandarien im Boden, in ungewaschenem Sand, der mit Löss und einem Lehmpulver verschiedene Körnungen aufweist. Ein tolles Baumaterial für Insekten. Auf Tot- holz leben bis zu 1.500 Pilzarten. Fertige Insektenhotels seien, so er- klärt uns Frau Wolters, „zu 90 Prozent Schrott“. Insekten brauchen bis zu fünf Jahre, bis sie schlüpfen. Ihre ideale Um- EINBLICK[]